Die NBA steckt in einer Phase großer Veränderungen. Um das Spiel neu zu gestalten, musst du oft die Regeln anpassen, die es bestimmen. Das geschah zu Beginn des Jahrhunderts, als Defensive Three Seconds eingeführt wurde, um die Zone zu öffnen. Ein Jahrzehnt später ebnete das den Weg für die Revolution des Dreiers, das Tempo und das Spacing.
Vor ein paar Monaten brachte Adam Silver die Idee ins Spiel, die Spieldauer zu verkürzen. Ziel war vor allem, die Belastung der Spieler zu verringern und Begegnungen zu straffen, die durch ständige Unterbrechungen im letzten Viertel oft schwer anzuschauen sind. Kenny Atkinson wollte noch weiter gehen, speziell im Sinne des Spiels (als Coach), und schlug vor, dass die NBA die FIBA-Regeln komplett übernimmt.
Es läuft auf drei zentrale Punkte hinaus:
- Verkürzung der Spieldauer auf 40 Minuten, wie von Silver angedacht.
- Zulassen von Rim Swats, wenn der Ball auf dem Ring springt, FIBA-Style.
- Wiedereinführung von Defensive Three Seconds.
Merkwürdigerweise vertieft der Top-Kandidat für Coach of the Year diese Aussage nicht weiter. Er verteidigt sie lediglich als das beste Szenario für das Wachstum des Basketballs. „Wir brauchen dieselben Regeln in FIBA und NBA. Ich glaube, das würde das Produkt verbessern. Für die Fans wäre es einfacher, weil sie sich nicht an unterschiedliche Regelsätze gewöhnen müssten“, sagt der Assistent von Vincent Collet aus dem französischen Nationalteam im Interview mit dem griechischen Fernsehen. Über die Möglichkeit, dass FIBA vielleicht NBA-Standards übernimmt, spricht er aber nicht.
Kenny Atkinson geht noch weiter
Wenn das schon utopisch klingt, ist seine zweite Idee noch ambitionierter. Dabei geht es um die FIBA-Fenster für Nationalteams, einen Begriff, den viele in den USA vielleicht nur vom gelegentlichen Auftritt von Isaiah Thomas her kennen. „Ich würde mir wünschen, dass sie Pflicht werden. Spieler verbessern sich, wenn sie nach FIBA-Regeln spielen.“
Das Interview ist erneut auf Eurohoops aufgetaucht, weil Atkinson kurz die mögliche Expansion der NBA nach Europa anspricht, bei der er sich gern einbringen würde. In seinem Wunschdenken würden diese europäischen Teams jedoch in die NBA-Struktur integriert. „Zwei-Stunden-Flüge (transatlantisch) würden helfen.“
(Cover photo by David Richard-Imagn Images)