Obwohl andere ins Stocken geratene Restricted-Free-Agency-Fälle sich in den letzten Wochen auflösten oder an Fahrt aufnahmen, herrscht zwischen Jonathan Kuminga und den Golden State Warriors weiterhin Stille. Ihre Verhandlungen gleichen einem Kalten Krieg, in dem beide Seiten nur darauf warten, dass die jeweils andere einen Fehler macht. Doch ein Bericht von Shams Charania und Anthony Slater in ESPN enthüllt, dass der Spieler, sein Agent, GM Mike Dunleavy und Joe Lacob sich im August getroffen haben.
Der Milliardär reiste quer durchs halbe Land und unterbrach seinen Terminkalender mit einer klaren Frage: „Willst du hierbleiben?“ Die Antwort des jungen Forwards war noch provokanter und bestand aus einer Gegenfrage: „Wollt ihr wirklich, dass ich bleibe?“
Kuminga hatte Sign-and-Trade-Angebote von den Suns und Kings, die ihm weniger zahlen würden als die 21 Millionen Dollar, die Golden State für nächstes Jahr bietet. Allerdings gäben sie ihm auch mehr langfristige Sicherheit als die Team-Option für 2026–27, die auf Dunleavys Schreibtisch liegt. In Summe ginge es dabei um 45 Millionen Dollar, von denen weniger als die Hälfte garantiert wäre.
Die andere Option, die komplett auf eine Team-Option verzichtet, beläuft sich auf 54 Millionen Dollar über drei Spielzeiten – im Schnitt 18 Millionen Dollar pro Jahr.
Kuminga will seine 8-Millionen-Dollar-Qualifying-Offer um jeden Preis vermeiden. Dieser Schritt würde ihn im nächsten Sommer zum Unrestricted Free Agent machen, was für beide Seiten wohl schlechte Nachrichten bedeuten würde – trotzdem wirkt genau dieses Szenario am wahrscheinlichsten.
Steve Kerr hält sich aus diesen Gesprächen heraus, obwohl er bei Kumingas Entwicklung eine Schlüsselrolle spielt. Er sagte einmal, Kuminga könne nicht gleichzeitig mit Jimmy Butler auf dem Parkett stehen – zumindest nicht bei voll besetztem Kader. Der junge Forward hatte gehofft, an die 30 Millionen Dollar pro Jahr heranzukommen. Doch vielleicht führt der entscheidende Schritt zu diesem Gehaltsziel über ein Team, das ihm auf dem Court voll vertraut. Bei den Warriors ist das bisher nicht geschehen, auch wenn Lacob einer seiner größten Fürsprecher bleibt.
Die Warriors sind nicht nur wegen Kuminga vorsichtig. Sie wollen auch für den Sommer 2027 möglichst viel Cap Space freihalten, was sich mit einem hochdotierten Mehrjahresvertrag beißt. Manchmal gibt es einen gezwungenen Schulterschluss, doch hier sieht es eher nach Uneinigkeit aus.
(Titelbild von Darren Yamashita-Imagn Images)