Minnesota tauscht mit Spurs: Dillingham kommt

In einem der überraschendsten Moves der Draft-Nacht hat Minnesota sich mit den San Antonio Spurs auf einen Deal über den No. 8 Pick geeinigt. Die ...

Foto des Autors

Von Niko Jens Schwann

Veröffentlicht am

In einem der überraschendsten Moves der Draft-Nacht hat Minnesota sich mit den San Antonio Spurs auf einen Deal über den No. 8 Pick geeinigt. Die Timberwolves, die ursprünglich erst an Position 27 dran gewesen wären, sprangen damit in die Lottery, um Rob Dillingham zu holen – einen Spieler, in den sie offenbar große Hoffnungen setzten und den sie nicht entgehen lassen wollten. Später nutzten sie diesen No. 27 Pick, um Terrence Shannon Jr. zu verpflichten.

Um so weit nach oben zu kommen, schickte der Klub aus Minneapolis San Antonio seinen Erstrunden-Pick 2031 und einen Erstrunden-Swap für 2030 – abgesichert, falls daraus der Top-Pick wird. Dieses Szenario scheint jedoch unwahrscheinlich, da die Timberwolves um ihren jungen Star Anthony Edwards herum ein starkes Team aufbauen und voraussichtlich noch Jahre an der Spitze mitmischen. Zudem haben viele Spurs-Fans den Trade kritisiert, weil sie erwarten, dass der 2031-Pick der Wolves möglicherweise noch schlechter ausfällt als der, den sie in dieser Nacht abgegeben haben, wenn Minnesota dauerhaft in den Playoffs bleibt.

Trotzdem sollte man nicht vergessen, dass die Texaner auch den No. 4 Pick des Abends hielten, den sie für Stephon Castle nutzten. Sie haben sich also keineswegs ein junges Talent entgehen lassen. Wahrscheinlich hatten sie schlicht kein großes Interesse an anderen Spielern dieses Draft-Jahrgangs und sahen mehr Nutzen darin, künftige Picks zu sichern. Außerdem könnten die Spurs mit Victor Wembanyama bis 2030 wieder um Titel spielen, was diesen Pick und den Swap zu wertvoller Trade-Währung für kommende Moves machen könnte.

Who is Rob Dillingham

Dillingham, der Spieler, der diesen Move ausgelöst hat, schien zunächst nicht für so eine hohe Position bestimmt. Kaum jemand sah ihn in den Top 10. Doch angesichts ihres Interesses fanden die Timberwolves einen Weg, nach vorn zu springen und ihn an dieser Stelle zu nehmen. Denn ebenso unwahrscheinlich war es, dass er bis Nr. 27 durchgereicht worden wäre.

Der Point Guard von Duke ist extrem schnell, besitzt ein exzellentes Ballhandling und ein vielseitiges Offensiv-Repertoire. Das könnte ihn zu einem explosiven Scorer von der Bank machen. Da er mit unter 6-Foot-3 eher klein gewachsen ist, bleibt abzuwarten, wie es um seine Defense steht. Doch sein Scoring-Impuls wird der Timberwolves-Backcourt sicher beleben und ihm in einem konkurrenzstarken Umfeld die nötige Entwicklung ermöglichen.

Hervorzuheben ist auch die Auswirkung des Trades auf den Salary Cap, denn die Gehaltsberechnungen des Teams sahen den Vertrag des No. 8 Picks – rund 28,5 Millionen US-Dollar über vier Jahre – zunächst nicht vor. Laut Bobby Marks von ESPN erhöht sich die Luxussteuerbelastung der Timberwolves für die Saison 2024–25 damit von 56 Millionen auf 84 Millionen US-Dollar. Doch das zahlt man in Minnesota offenbar gern, wenn es den Traum vom Titel voranbringt.

(Cover photo: Sarah Stier/Getty Images)

DAS KÖNNTE SIE INTERESSIEREN