Bevor die Saison begann, hätte wohl jeder, der den Nets nach 19 regulären Spielen eine Prognose stellen wollte, sie ungefähr bei 5-14 verortet. Manche wären vielleicht etwas optimistischer gewesen, die meisten aber wohl noch pessimistischer. Mit einem zusammengewürfelten Kader aus Restposten ohne klare Struktur und mit Cooper Flagg als potenziellen Hauptgewinn für den Nr.-1-Pick im Draft gab es kaum einen Grund, mit einem halbwegs konkurrenzfähigen Brooklyn zu rechnen. Doch …
… Stand November 28 reden wir nun von einem Team, das sich nahe einer 0,500-Bilanz bewegt und aktuell mit 9-10 auf Rang acht in der Eastern Conference steht. Und nicht bloß, weil es die Wizards neunmal geschlagen hätte. Jordi Fernández’ Mannschaft fegte in kaum drei Tagen an den Kings und Warriors vorbei und bezwang dann heute Morgen die Phoenix Suns mit 127–117 – direkt nachdem das Team aus Arizona die Lakers überrollt hatte. Damit untermauerten die Nets eines der überraschendsten Resultate einer ohnehin schon seltsamen Nacht.
Wie dieser Sieg zustande kam, war ebenso verblüffend: Die Nets wurden von Tyrese Martin getragen, der in 21 NBA-Partien (16 in Atlanta und 5 in Brooklyn) insgesamt 33 Punkte verbucht hatte, bevor er im Footprint Center auf 30 kam. Der Shooting Guard platzte mit einer Dreier-Salve aufs Parkett und traf beeindruckende 8 von 10, was ihm den Durchbruch des Abends bescherte und sein Team beflügelte. Zusammen mit Dennis Schröders 29 Punkten wurde Martin zum Albtraum für die Suns, die glaubten, alles im Griff zu haben, am Ende aber gegen einen Spieler verloren, dessen Existenz ihnen vor dem Tipoff wohl kaum bewusst war.
Die Überraschung nahm nach und nach Gestalt an, denn die Gäste dominierten die zweite Halbzeit klar und lagen zwischenzeitlich mit bis zu 18 Punkten vorn. Selbst Devin Bookers 31 Zähler und Kevin Durants 30 reichten nicht, um das Blatt zu wenden. Damit kassierten die Suns ihre zweite Niederlage in Partien, in denen ihre komplette Big 3 auf dem Feld stand.
Trouble for Beal
Allerdings startete die Big 3 zwar gemeinsam ins Spiel, beendete es aber nicht geschlossen. Bradley Beal musste im letzten Viertel in die Kabine, nachdem er ein paar Minuten zuvor zu Boden gegangen war. Obwohl er weitermachen wollte, zwangen ihn die Beschwerden zum Aus. Der Shooting Guard konnte damit auch sein zweites Spiel nach seiner Rückkehr von einer Verletzung nicht zu Ende bringen, was seine anhaltende Serie körperlicher Rückschläge seit seiner Ankunft in Phoenix verlängert.
(Fotografía de portada: Kevin C. Cox/Getty Images)