Wer dachte, Sam Merrill würde dem üblichen Playoff-Rotationsdruck zum Opfer fallen, lag falsch. Weit davon entfernt, nur auf der Bank zu sitzen, ist der Shooting Guard nach zwei Spielen der Serie gegen die Miami Heat zu einem der verlässlichen Spieler für Head Coach Kenny Atkinson geworden.
Merrill ist jenseits der Dreierlinie eine ständige Gefahr und passt damit perfekt zu einem Cavs-Team, das in den ersten beiden Spielen der Serie bereits 40 Dreier versenkt hat – mit einer herausragenden Quote von 45,5 %. Trotzdem kommt der frühere Bucks- und Grizzlies-Guard aktuell nur auf sechs Punkte im Schnitt. Doch was den Cavaliers-Staff wirklich überzeugt hat, findet auf der anderen Seite des Parketts statt: Defense.
“Auf den ersten Blick sieht er nicht wie ein Verteidiger aus”, sagte Teamkollege Jarrett Allen laut Reporter Chris Fedor. “Mal ehrlich. Aber bei jedem Ballbesitz kämpft er sich durch Blocks, und seine Eins-gegen-eins-Defense gegen Andrew Wiggins war ausgezeichnet. Ich glaube, er merkt langsam, dass er neben seinem starken Wurf auch ein herausragender Verteidiger sein kann. Er beginnt, das zu verstehen.”
Allen hat Recht, wenn man die Advanced Stats betrachtet. In dieser frühen Playoff-Phase verteidigt Merrill 9,5 Würfe pro Spiel und hält seine Gegenspieler bei starken 42,1 % Trefferquote – ein Wert, den nur Ty Jerome übertrifft. Zum Vergleich: Das liegt auf demselben Niveau wie Shai Gilgeous-Alexander und ist sogar besser als bei Top-Verteidigern wie Jalen Williams, O.G. Anunoby oder Jaden McDaniels.
Diese Statistik berücksichtigt zwar nicht die Qualität der Scorer, denen Merrill gegenübersteht, zeigt aber deutlich seinen defensiven Einfluss. So verschafft er sich die Chance, in diesen frühen Playoff-Matchups eine wichtige Rolle zu spielen.
(Cover photo by Trevor Ruszkowski-Imagn Images)