Wir starten in die NBA-Vorschauen für die Saison 2025/26 mit den Milwaukee Bucks. Wir beleuchten Statistiken, blicken auf die Ergebnisse der vergangenen Spielzeit, analysieren ihren Kader und die bevorstehenden Free Agents, definieren die Saisonziele, nennen den Schlüsselspieler und geben eine Prognose für die Franchise ab.
Milwaukee Bucks 2025-26
Wie sie in die Saison gehen
Alles oder nichts. Seit die Milwaukee Bucks 2021 den Titel geholt haben, zählen sie Jahr für Jahr zu den Contendern, nur um immer wieder krachend auszuscheiden. Besonders schmerzhaft war dabei die Damian-Lillard-Verpflichtung, die sie nicht dorthin zurückbrachte, wo sie vor fast fünf Jahren einmal standen.
Wenn wir von einem Ultimatum sprechen, ist das nicht leichtfertig. Giannis Antetokounmpos möglicher Abgang wird immer lauter diskutiert – und auch er selbst scheint die NBA-Saison 2025/26 als letzte Chance zu sehen, in Wisconsin ein „One Club Man“ zu bleiben.
Sie wollen diesen entscheidenden Schritt nach vorne machen, während Doc Rivers weiterhin an der Seitenlinie steht. Die größte Offseason-Verstärkung ist Myles Turner, der mit einem stattlichen Vertrag als Nachfolger von Brook Lopez kam. Ein Upgrade in puncto Alter und Skillset – aber wird das reichen? Ist Kevin Porter Jr. bereit, der Starting Point Guard zu sein? Und haben sie die nötige Banktiefe? Mal sehen, wie es läuft.
Giannis Antetokounmpo und seine Entscheidung
Zu sagen, in Milwaukee dreht sich alles um Giannis Antetokounmpo, ist fast schon zu offensichtlich. Egal, ob das Team aktiv oder still auf dem Markt ist, ob bestimmte Spielertypen verpflichtet werden – letztlich hängt alles am griechischen Superstar, der schon jetzt als einer der ganz Großen in die Geschichte eingehen könnte. Mit seiner ständigen MVP-Kandidatur (zweimal hat er die Auszeichnung bereits gewonnen) ist das unumgänglich.
Dennoch ist dieses Jahr alles andere als gewöhnlich. Der Sommer 2025 wird in Erinnerung bleiben als die Phase, in der der griechische Hüne so nah wie nie an einem Trade zu sein schien – ein Eindruck, den er mit seiner Forderung nährte, dort spielen zu wollen, wo er gewinnen kann. Genau deshalb ist diese Saison so entscheidend für ein Team, das beweisen muss, dass es wirklich jedem die Stirn bieten kann. Mit nur 48 Siegen in der Regular Season 2024/25 ist ihnen das sicher nicht gelungen.
Also, was hat Giannis entschieden? Er bleibt vorerst – lässt die Tür aber offen. Im Grunde sagt er, dass er sich momentan auf den Erfolg mit den Bucks konzentriert, aber eines Tages anders fühlen könnte. Sein Abgang wäre ein herber Rückschlag für das Team; in der letzten Saison erzielte er im Schnitt 30,4 Punkte, 11,9 Rebounds und 6,5 Assists.
Alles hängt vom nächsten Schritt von Kuzma und Co. ab
Fakt ist: Diese Bucks sind nicht so aufgestellt, um zu überraschen. „Giannis plus Shooter“ ist seit mehreren Spielzeiten ihr Leitfaden – und hat auf dem Parkett nicht bewiesen, dass es der richtige Weg ist.
Statt sich wie einst Damian Lillard einen zweiten Star zu sichern, setzen die Bucks nun voll auf Giannis und eine Gruppe ergänzender Spieler. Dadurch hängt das Potenzial dieses Teams viel stärker davon ab, ob Akteure wie Gary Trent Jr. und Kyle Kuzma –der im Februar via Trade kam– das werden, was sich die Franchise erhofft, als davon, ob der „Greek Freak“ noch einmal etwas Neues auspackt.
„Wenn Kuzma zulegt, können wir weit kommen.“ Mit dieser Klarheit spricht Doc Rivers über die Situation. Trotz einer Menge Kritik in den letzten Jahren ist Rivers überzeugt, dass der neue Kader – tiefer und ausgewogener – ihnen deutlich weiterhelfen wird. Zur Einordnung: Der Forward kam letzte Saison auf durchschnittlich 14,5 Punkte bei 33,3 % aus der Distanz.
Eine überraschende Lücke unter den Brettern
Obwohl Giannis für Athletik im Frontcourt sorgt, war es verblüffend, dass die Bucks 2024/25 keineswegs zu den besten Rebounding-Teams gehörten. Tatsächlich rangierten sie bei der Rebound-Quote mit 49,1 auf Platz 23. Und in puncto Offensiv-Rebounds sieht es noch schlimmer aus: mit 23,5 Prozent stellen sie den schlechtesten Wert in der NBA.
Das ist die größte Schwachstelle des Teams und möglicherweise der Preis für das breite Spacing mit vier Schützen, um Giannis Platz zu verschaffen. Das funktioniert gut, wenn er zum Korb zieht oder den Ball nach außen ablegt, doch wenn der Wurf nicht fällt, versanden die Angriffe zu oft. So sehr, dass sie bei Punkten nach zweiten Chancen auf Platz 29 liegen.
Spieler im Fokus: Kevin Porter Jr.
Abgesehen von den unschönen Vorfällen außerhalb des Courts, die beinahe seine Karriere gekostet hätten, hat Kevin Porter Jr. die Kurve gekriegt und sich aus einer Nebenrolle heraus in der NBA etabliert. In der Saison 2024/25 überzeugte er als Bankspieler mit starken Quoten: 11,7 Punkte, 3,9 Rebounds, 3,7 Assists und 1,3 Steals in nur 19 Minuten pro Partie, bei herausragenden 40,8 Prozent von der Dreierlinie.
Seine Statistiken machen nicht nur Hoffnung auf eine gute Rolle im System von Doc Rivers, sie haben auch das Franchise überzeugt, dass er in einer möglichen Starting-Rolle wichtig sein kann. Ist er bereit für diesen Schritt? Wir sind bereit, ihm den Vertrauensvorschuss zu geben.
nbamaniacs’ Prognose
Wir erwarten eine starke Saison der Milwaukee Bucks. Klar, erst muss sich zeigen, ob alle Teile auf das gewünschte Level kommen – aber selbst wenn sie nur annähernd dort landen, wirken sie verlässlicher als viele andere Teams im Osten, vor allem jene, die sich im Umbruch befinden wie die Indiana Pacers oder Boston Celtics. Könnten sie der Hauptkonkurrent für die Knicks werden? Durchaus möglich, denn allzu viele Alternativen gibt es nicht. Unsere Prognose: Platz 3 in der Eastern Conference.
Vorheriges Team: Detroit Pistons | Nächstes Team: Memphis Grizzlies
(Cover photo by Mark J. Rebilas-Imagn Images)
