NBA-Überblick 2024-25 für die Miami Heat. Die Statistiken und Ergebnisse der letzten Saison, ein Überblick über ihren Kader und anstehende Free Agents, ihre Ziele für das Jahr, der Spieler im Fokus und eine Prognose für die Franchise.
Miami Heat
- Bilanz 2023–24: 46-36 (8. im Osten in der regulären Saison, 8. nach dem Play-in).
- Head Coach: Erik Spoelstra (16. Saison)
- Wichtige Free Agents 2024: Kyle Lowry.
- Geschichte: Die wichtigsten Spieler in der Geschichte der Miami Heat.
- Die Franchise: Der Ursprung der Miami Heat.
The roster
- Marktbewegungen: Adebayo um den Maximalbetrag verlängert. Alec Burks verpflichtet. Caleb Martin weg.
- Backcourt: Terry Rozier, Tyler Herro, Josh Richardson, Alec Burks, Pelle Larson, Dru Smith (two-way).
- Frontcourt: Jimmy Butler, Duncan Robinson, Nikola Jovic, Jaime Jaquez Jr., Haywood Highsmith, Bam Adebayo, Kevin Love, Thomas Bryant, Kel’el Ware, Keshad Johnson (two-way) Nassir Little?
How they’re approaching the season
Lass uns einen Moment vergessen, dass die Franchise Miami Heat heißt. Lass uns ihre Erfolgsgeschichte, ihre Markenidentität, ihre Kultur des harten Arbeitens, ihre 2023er Finals ausblenden… und lass uns vergessen, dass ein gewisser Pat Riley im Front Office das Sagen hat und ein gewisser Erik Spoelstra an der Seitenlinie steht.
All das legen wir mal in eine Ecke. Was bleibt übrig? Schauen wir mal:
- Ein Superstar mittlerer Größenordnung mit 35 Jahren, Jimmy Butler.
- Ein All-Star unter den Brettern, einer der vielseitigsten Innendeffensivspieler der Liga und in seinen besten Jahren: Bam Adebayo.
- Ein ehemaliger Sixth Man (2022), ein Combo-Guard mit viel Spielwitz und Verletzungsanfälligkeit, der locker scoren und kreieren kann und bei dem man gespannt ist, ob er sein Spiel noch weiter hebt: Tyler Herro.
- Ein dynamischer, erfahrener, furchtloser, aggressiver und etwas kleiner Point Guard, der sich in seiner ersten Saison in Miami gut geschlagen hat, nachdem er in Charlotte seine besten Karrierewerte aufgelegt hatte: Terry „Scary“ Rozier.
- Der Viertplatzierte beim Rookie of the Year Award, ein verlässlicher Scorer von der Bank, engagiert, mit hohem Basketball-IQ und vermutlich kurz vor einem Startplatz in erst seiner zweiten NBA-Saison: Jaime Jaquez Jr.
Soll da noch was sein? Ja, ein vielversprechender Rookie-Center (Ware), einer der besten Dreierschützen der Liga (Robinson) und ein weiterer Spieler, der in seinem dritten Jahr massig Potenzial zeigt (Jovic). Hinzu kommen ein paar Veteranen, um die Rotation zu festigen (Burks, Love, Richardson), ein paar Risiko-Verpflichtungen mit kleiner Chance, den einstigen Durchbruch von Max Strus, Gabe Vincent oder Kendrick Nunn zu wiederholen (Nassir Little, Keshad Johnson, Pelle Larson) – und damit war’s das auch schon für einen Kader, der momentan 14 garantierte Verträge zählt.
All das wird nun angeführt von einem der besten Head Coaches des 21. Jahrhunderts, getragen von einem Wettbewerbsgeist, der die Miami Heat trotz aller Namen zu dem Team macht, dem niemand in Runde eins der Playoffs begegnen will – selbst wenn sie erst im Play-in hineingerutscht sind. Immaterielle Werte wie Stolz, Kampfeswille und unerschütterlicher Glaube ans eigene Emblem zwingen selbst talentiertere Kader dazu, noch einen Schlag mehr auszuteilen, um sie zu besiegen.
The fine print: the leader
Auf den ersten Blick wirkt das nicht wie eine schlechte Truppe für 2024-25, aber das wäre zu grob analysiert. Man muss genauer hinschauen, um zu verstehen, welches Stadium dieses Projekt erreicht hat – und das riecht nach einer Schlussphase.
Der charismatische, körperliche, hierarchische und spirituelle Anführer der Franchise hatte mit einer harten Saison zu kämpfen, klar. Verletzungen spielten eine Rolle, aber auch die Spuren der Zeit, die selbst bei jemandem wie Jimmy Butler mit seinem unerschütterlichen Willen nicht haltmachen.
Es ist sein vorletztes Vertragsjahr, danach folgt eine player option über 52,4 Millionen Dollar. Schwer vorstellbar, dass die Heat ihm angesichts seines Alters und ihres anderen Zeitplans eine langfristige Verlängerung spendieren. Butler, so der Plan, wird wohl bald in die Rolle der zweiten/dritten Option in einem Spitzenteam schlüpfen. Und wenn Riley nicht sein Zauberwerk bemüht, wird das eher nicht in Miami sein (sign-and-trade?).
Also könnte dies das Jahr sein, in dem Butler alles, was er noch im Tank hat, aufs Parkett wirft, um eine Ära zu krönen, die gemeinsam mit Adebayo und Herro für reichlich Spektakel und zwei NBA-Finalteilnahmen gesorgt hat.
Das Ziel ist wie immer: Es geht um den Playoff-Einzug, während man sich weniger um die Platzierung als um die Gesundheit des Kaders kümmert. Und man will eine Packung wie das 1:4 gegen die Celtics in Runde eins der letzten Saison vermeiden.
The same group
Um die Strapazen der langen Saison zu meistern, setzt man weitgehend auf dieselbe Truppe wie im Vorjahr. Die Sommertransfers konzentrierten sich hauptsächlich darauf, Spieler zu halten, darunter Kevin Love und Thomas Bryant, um die Second Unit stabil zu lassen. Wenn die Heat durch die reguläre Saison stark gehen wollen, müssen Jovic und Jaquez den nächsten Schritt machen und an Abenden übernehmen, an denen Butler, Adebayo, Herro oder Rozier nicht ausreichen oder ausfallen.
Erwarte ein weites Feld in der Offense, zumal Adebayo erklärt hat, Spoelstra habe ihm gesagt, er solle deutlich mehr Dreier nehmen. Dies könnte Rookie Kel’el Ware, dem Nummer-15-Pick im Draft 2024, die Rolle als primäre Inside-Gefahr verschaffen.
‘The new guy’
Kel’el Ware. Ein 7-Footer, der in seiner zweiten NCAA-Saison durchstartete. Nachdem er bei den Oregon Ducks nicht richtig Fuß fassen konnte, wechselte er per Transferportal zu den Indiana Hoosiers und zeigte dort, was er alles kann: kraftvoll am Ring abschließen, Rebounds holen, Würfe blocken und sogar von draußen treffen.
Er erinnert an Jarrett Allen. Bei eher schwacher Konkurrenz auf der Center-Position neben Thomas Bryant könnte er früh gute Minuten bekommen – vor allem unter einem Coach wie Spoelstra, der nicht zögert, Rookies in die Pflicht zu nehmen, wenn es nötig ist.
What to expect in the regular season?
Butler erschien zu den Media Days diesmal ohne extravagante Looks oder verrückte Frisuren und brach damit beinahe eine Tradition. Dieses Jahr ist er zurück mit seinen gewohnten Braids und „keinen Spielereien“. „Ich bin hier. Normale Haare. Kein Quatsch“, meinte er.
Das ist nicht nur eine Stilfrage. Es ist ein Statement. Butler, frustriert vom enttäuschenden Verlauf der letzten Saison, will offenbar mit ernstem Fokus in die neue Spielzeit starten. Für die Heat könnte das die beste Nachricht sein, wenn am Ende wieder ein breites Grinsen auf seinem Gesicht stehen soll.
Bleiben alle gesund, dürfte erneut die Defense die große Stärke der Heat sein. In der Saison 2023-24 belegten sie Platz fünf beim defensive rating (111,5), stützten sich auf starkes Defensiv-Rebounding, das kaum zweite Chancen zuließ, und spielten mit dem zweitslowestem pace in der Liga (knapp hinter den Knicks). Sie suchten jeden kleinen Vorteil, um bis zur clutch in Schlagdistanz zu bleiben und dort den entscheidenden Punch zu setzen (+1,8 net rating).
Wahrscheinlich bekommen wir eine weitere Fortsetzung zu sehen, die – anders als Joker Folie à Deux – eng am Plot des Originals bleibt.
Player to watch
Seit zwei Jahren nennen wir hier Tyler Herro, daher ist es Zeit für einen Wechsel. Butlers mögliches last dance in Florida ist verlockend, aber die Hauptrolle gebührt heuer dem Mann, der dieses Erbe antreten soll: Bam Adebayo.
Der Power Forward-Center hat seinen Vertrag gerade um drei weitere Jahre zum Maximum verlängert (mehr Details). Mit 27 steht er in seiner Prime und kommt auf zwei All-Star-Nominierungen in Serie. Eindrucksvoll in puncto Konstanz, aber zugleich das Zeichen, dass es jetzt oder nie an der Zeit ist, den Sprung in ein All-NBA-Niveau zu schaffen.
Defensiv muss man nichts mehr erwähnen: fünf Berufungen ins All-Defensive Team sprechen für sich. Offensiv hoffen viele auf den nächsten Schritt, der ihn endgültig zu einem kompletten Star machen könnte.
NBA 2024-25 Miami Heat preview, the prediction
Man spürt eine gewisse Aufbruchsstimmung, als wollten sie sich selbst beweisen, dass sie noch dazugehören. Zusammen mit ihrem aktuellen Kader sollte das reichen, um um die letzten direkten Playoff-Ränge zu kämpfen. Allerdings ist die Saison lang und der Kader nicht allzu tief, sodass ein Einbruch in der regulären Saison sie durchaus ins Play-in drängen könnte.
- Bilanz: zwischen 40 und 48 Siegen.
- Platzierung: 7. im Osten, muss ins Play-in.
- Best-Case-Szenario: 5. oder 6. Platz.
- Wenn es schiefläuft: bis auf Rang 11, was das Ende einer Ära bedeuten könnte.
Vorheriges Team: Houston Rockets. Nächstes Team: Sacramento Kings.
(Photo by Megan Briggs/Getty Images)