In einem Markt, der durch zwei Rückkehrer, die stärker von Emotionen als von sportlichem Wettbewerb geprägt sind (Damian Lillard nach Portland, Chris Paul zu den Clippers), eine nostalgische Note erhalten hat, gibt es einen dritten Point Guard über 35, der angeblich zu dem Team zurückkehren könnte, bei dem er einst seine Glanzzeit erlebte.
Russell Westbrook, der ehemalige MVP, und die Oklahoma City Thunder, die amtierenden NBA-Champions.
Wir sind im August angekommen und der Point Guard ist immer noch ein Unrestricted Free Agent. Trotz einer bemerkenswerten Saison bei den Denver Nuggets (mit ungewohnt hoher Defensiv-Intensität) und eines Wechsels auf ausdrücklichen Wunsch von Nikola Jokic gibt es keine Anzeichen, dass er in Colorado verlängert.
Mindestens zwei Teams sollen Interesse daran haben, ihn zu verpflichten: die Milwaukee Bucks und die New York Knicks. Bisher hat sich jedoch nichts konkretisiert.
Unterdessen merkt Evan Sidery an, dass die Sacramento Kings sich angeblich ein Lineup mit Westbrook und Kuminga wünschen. Sports Illustrated hingegen schließt die Tür für eine Rückkehr, auf die viele gehofft hatten und die Russ eine erstklassige Chance auf seinen ersten NBA-Titel verschaffen würde: die Tür zu dem, was einst seine Festung war, OKC.
Kings “dream offseason” is to land both Jonathan Kuminga and Russell Westbrook
(via @esidery) pic.twitter.com/sFWkyByD5E
— Legion Hoops (@LegionHoops) August 2, 2025
Rylan Stiles nennt zwei Hauptgründe, wobei der zweite das größte Gewicht hat.
Der erste Grund ist, dass das Roster aktuell voll ist. Bevor es ernsthafte Gespräche geben könnte, müsste also jemand gehen. Das wäre nicht allzu schwer, denn in einem so tief besetzten Team gibt es Spieler, die entbehrlich sind (Ousmane Dieng und Kenrich Williams dürften hier weit oben auf der Liste stehen).
Incompatible Styles?
Der zweite Grund, der eigentliche Knackpunkt, ist laut Reporter, dass Spieler und Franchise in ihren aktuellen Phasen gegensätzliche Wege einschlagen – sowohl vom Spielstil als auch von der Persönlichkeit her.
Einfach ausgedrückt: So wie Russ einst nach Durants Abgang die Thunder rettete – und zum Leitstern einer orientierungslosen Franchise sowie zum MVP 2017 mit historischen Stats wurde –, so scheint sein wilder, chaotischer Basketball mit wackligem Wurf und umstrittenen Entscheidungen in kritischen Momenten nun nicht mehr zu dem strukturierten, jungen Meisterteam zu passen, das ein eher leiser MVP wie Shai Gilgeous-Alexander anführt.
Nun stellt sich die Frage: Trifft diese Einschätzung zu oder ist sie vielleicht schon etwas überholt? Denn betrachtet man die Rolle, die Westbrook in Denver einnahm, könnte die obige Beschreibung, wenn nicht vollkommen veraltet, zumindest angezweifelt werden.
During the 24/25 season Russell Westbrook had the 2nd best clutch defensive rating on the Nuggets (games ≥10), while being 1st in total steals and 1st in total blocks (tied w/ Watson and Murray), despite being 6th in total minutes
Westbrook 24/25 clutch defensive highlights: pic.twitter.com/N3znrHfQHo
— rNBAstuff (@rNBAstuff) August 2, 2025
Mit Russ, der so oft in seine (gefährlichen) alten Muster zurückfällt, ist es immer schwierig, vollends zu vertrauen. Und sobald er zwei überhastete Dreier nimmt, tauchen sofort die Gespenster seiner alten Spielweise wieder auf.
Doch betrachtet man seine Saison 24/25, inklusive Playoffs, war das Ergebnis für ihn und sein Team durchweg positiv. Daran darf man zweifeln, dass er weiterhin eine tickende Zeitbombe ist, die eine intakte Kabine sprengen könnte.
(Cover-Foto von Alonzo Adams-Imagn Images)