Vorschau auf die NBA-Saison 2024–25 für die Washington Wizards. Wichtige Statistiken, die Bilanz der letzten Saison, ein Blick auf ihren Kader und anstehende Free Agents, ihre Ziele für diese Spielzeit, den Spieler, den du im Auge behalten solltest, und eine Prognose für das Franchise.
Washington Wizards
- Record 23–24: 15–67 (14. in der Eastern Conference, Playoffs verpasst)
- Head Coach: Brian Keefe (1. Saison auf der Bank)
- Wichtige Free Agents 2025: Malcolm Brogdon, Marvin Bagley III.
- History: Die wichtigsten Spieler in der Geschichte der Washington Wizards.
Der Kader
- Offseason moves: Jonas Valanciunas unterschrieb für 30,0 Mio. $ über drei Jahre und Saddiq Bey für 19,0 Mio. $ über drei; Malcolm Brogdon kam per Trade, dafür musste Deni Avdija gehen. Tyus Jones wurde nicht weiterverpflichtet.
- Backcourt: Malcolm Brogdon, Jared Butler, Carlton Carrington, Jordan Poole, Johnny Davis, Kyshawn George.
- Frontcourt: Bilial Coulibaly, Saddiq Bey, Corey Kispert, Patrick Baldwing Jr., Kyle Kuzma, Marvin Bagley III, Alex Sarr, Anthony Hill, Richaun Holmes, Jonas Valanciunas, Justin Champagnie (two-way), Tristan Vukcevic (two-way).
Heading into the season
SEHR EMPFOHLEN: Wirf einen Blick auf die Wizards-Preview 2023–24, um dich zu erinnern, wie das Team in diese Lage geraten ist.
Jahr 2 n. B. (nach Bradley Beal).
Das Spannendste an der kommenden Saison in Washington ist die Wahl von Alex Sarr an zweiter Stelle im Draft, zusammen mit den 2024er Erstrundenpicks allgemein. Der Rest wirkt beiläufig, vorübergehend und hoffentlich auf dem Absprung. Kurzfristig optimistisch zu bleiben fällt schwer für ein Franchise, das seit sechs Saisons orientierungslos ist und seit 45 Jahren nicht mehr in den Conference Finals stand — damals hießen sie noch Bullets statt Wizards.
Das war in der Saison 1978–79, als das Team aus der Hauptstadt letztmals in den Finals stand (im Jahr zuvor hatte es seinen ersten und einzigen NBA-Titel gewonnen). Wes Unseld spielte den ersten Pass in Spiel 1 und schickte Tom Henderson per Zuspiel Richtung Korb. Damals ergab es wenig Sinn, den Ball raus an die Dreierlinie zu passen, weil der Three-pointer in der NBA noch nicht eingeführt war.
Seitdem ist so viel Zeit vergangen, dass sein Sohn, Wes Unseld Jr., im Januar vom Head Coach der Wizards zum Posten im Front Office “befördert“ wurde. Das Management wusste, dass bei einer trostlosen Bilanz von 7–36 ein Umbruch in der Kabine nötig war. Dennoch war ihnen klar, dass nicht alles am Coach lag, der mit den wenigen verfügbaren Mitteln sein Bestes gab.
Kuzma and Poole: something’s got to give
Brian Keefe, vormals Assistant Coach, hat eine anspruchsvolle Rolle an der Seitenlinie übernommen. Dabei liegt die Hauptverantwortung auf den Schultern der beiden (zumindest dem Gehalt nach) „Franchise-Player“ Kyle Kuzma und Jordan Poole (allein der Gedanke kann weh tun). Sie sind keine schlechten Spieler, aber sie haben sich als wenig verlässlich erwiesen, um eine Kabine zu führen — geschweige denn ein Team, das um den Titel mitspielen will.
Beide stehen bis 2027 unter Vertrag, was einen Trade in den nächsten Jahren unwahrscheinlich macht. Keefe muss vor allem einen Weg finden, sie zu effizienten Offensivkräften zu machen, ihre Feldwurfquoten zu steigern (auf rund 44–45 %) und vor allem ihre Dreierquote zu verbessern.
Problems and potential fixes
Hier kommt Malcolm Brogdon ins Spiel, der Veteran, der durch den Abgang von Tyus Jones verpflichtet wurde. Das größte Hindernis des 31-jährigen Point Guards waren schon immer Verletzungen, aber wenn er fit ist, ist er ein verlässlicher Organisator im Angriff.
Nachdem er vor zwei Saisons bei den Celtics den Sixth-Man-of-the-Year-Award gewann, wurde Brogdon nach Portland getradet. Dort blieb er zwar ein Jahr, bestritt aber wegen seiner hartnäckigen Schulterprobleme nur 40 Spiele — spielte jedoch in diesen weiterhin auf hohem Niveau —, bevor er Teil eines der meistdiskutierten Trades zu Beginn dieses Sommers wurde.
Das andere große Problem (von vielen) für diese Wizards ist die Defense: Sie war die Schlechteste der Liga und kassierte 123 Punkte pro Spiel. Eine Katastrophe. Umso kontroverser wirkte der Brogdon-Trade, denn dafür gaben sie Deni Avdija ab, einen ihrer besten Verteidiger.
Die Logik dahinter war simpel. Zwischen den im Deal erhaltenen Picks und jenen aus dem Bradley-Beal-Trade können die Wizards Pompeji neu aufbauen und trotzdem Platz für Alex Sarr schaffen, diesen Rohdiamanten im Frontcourt, den sie im Draft bekamen. Sie entschieden, dass die parallele Entwicklung von zwei Bigs nicht praktikabel war. Zusätzlich bekommen sie mit Brogdon einen Guard, der defensiv kein Totalausfall ist. Außerdem läuft sein Vertrag aus, sodass Washington bei guter Leistung als Erster eine günstigere Verlängerung anbieten kann.
Kann der neue Coaching-Staff Kuzma, Poole oder Bagley III defensiv wachrütteln, könnte sich das Gesamtbild dieses Teams in der Verteidigung deutlich ändern. Eine weitere wichtige Free-Agent-Verpflichtung war Jonas Valanciunas, der für starke Abschlüsse, Rebounds und Präsenz in der Zone sorgt.
Zusammen mit ihm, Rollenspielern wie Saddiq Bey, den Draft-Picks und den wenigen vorhandenen Spielern (Jared Butler, Johnny Davis, Coulibaly) könnte das Team länger in den Partien mithalten und das Defensive Rating zumindest auf ein halbwegs respektables Niveau hieven.
The best part: the Draft
Sofern sie den Rebuild nicht durch große Ausgaben in der Free Agency beschleunigen wollen, müssen die Wizards ihn langsam über den College-Nachschub angehen. 2025 wollen sie mit potenziellen Top-Picks wie Cooper Flagg, Nolan Traore, Dylan Harper, V.J. Edgecombe oder Ace Bailey richtig abräumen (wundere dich also nicht, falls die Wizards nur so „viel“ gewinnen, um sicher in der Lottery zu bleiben). Schon im Draft 2024 machten sie ihre Sache ordentlich, obwohl die Klasse nicht vor Talent überquoll.
Insgesamt holten sie drei Erstrundenpicks, die sie in Folgendes investierten:
- Kyshawn George (24th), ein explosiver Combo-Guard mit weichem Wurf, viel Selbstvertrauen und genügend Potenzial, um ein solider 3&D-Spieler zu werden.
- Carlton „Bub“ Carrington (14th), ein knapp zwei Meter großer Point Guard mit ausgeprägtem Scoring-Instinkt und solidem Passspiel. Er kann an beiden Enden des Feldes spielen, muss aber seine Defense und Wurfauswahl noch verbessern.
- Alex Sarr (2nd), ein moderner Center und möglicher Rookie of the Year mit internationaler Erfahrung (NBL in Australien). Seine Hauptstärke liegt in der Verteidigung, wo er die Zone patrouilliert; offensiv kann er im Fastbreak dominieren und verfügt über ein breites Skillset.
Alle drei haben enormes Potenzial und dürften in Washington viel Spielzeit bekommen, ohne großen Druck. Wichtig ist, dass sie keine Apathie gegenüber Niederlagen entwickeln, die einen Rebuild lähmt. Du musst bei Niederlagen wütend bleiben, wenn du wachsen willst.
The player to watch
Natürlich Alex Sarr. Der französische Big hätte gut an Position eins gehen können, aber die Hawks wählten Zaccharie Risacher, der beim Combine überzeugte. Dennoch sind sich viele einig, dass niemand im Draft 2024 ein höheres Ceiling hat als Sarr.
Er hat Mitchell Robinsons defensives Talent und glänzt im Pick-and-Roll-Abschluss mit echter Wucht, obwohl er körperlich noch etwas zulegen muss. Zudem erinnert er an Chet Holmgren, weil er einen soliden Dreier trifft und vom High Post aus den Ball auf den Boden setzen und wie ein Wing zum Korb ziehen kann. Mit Feinschliff könnte er in ein paar Jahren an beiden Enden des Feldes dominieren.
In seinem ersten Jahr muss er sich jedoch an den großen physischen Sprung in die NBA gewöhnen und mit Skill, Konzentration und harter Arbeit kompensieren, wenn er gegen erfahrene Gegenspieler in der Zone bestehen will.
NBA 2024–25 Wizards-Preview, die Prognose
Elio Martínez, Direktor von nbamaniacs, gibt eine persönliche und subjektive Prognose zu jeder Franchise für die NBA-Previews 2024–25.
Letztes Jahr habe ich mich nicht täuschen lassen. Ihr Kader hatte genug Veteranen, um nicht gleich bei 20 Siegen abzuwinken, doch es war klar, dass die Saison nicht gut laufen würde, also tippte ich auf den letzten Platz im Osten. Fast lag ich richtig. Dieses Jahr wird es ähnlich: eine Niederlage nach der anderen, bis der nächste Erstrundenpick sicher ist. Anders ist das kaum vorstellbar. Der Rebuild steht erst am Anfang und dieses Team versprüht wenig Anreiz. Vielleicht ändert Alex Sarr das.
- Record: zwischen 15 und 18 Siegen.
- Standing: 15. im Osten, 30. in der NBA. Letzter Platz.
- Best-case scenario: Vielleicht schaffen sie Platz 13 im Osten? Eher unwahrscheinlich.
- If things go south: aus der Liga verbannt, weil sie nicht konkurrenzfähig sind. Kleiner Scherz. Aber wenn sie weiter traden (und das werden sie), könnten sie nur 12 Siege holen.
Vorheriges Team: Detroit Pistons. Nächstes Team: Charlotte Hornets
(Cover photo by Scott Taetsch/Getty Images)